Die Brillenverordnung richtig lesen

 

Vor der Fertigung einer Brille steht immer der Sehtest. Dabei werden mittels gezielter Fragestellungen die Sehstärken bestimmt, um später das perfekte Brillenglas zu finden. Die ermittelten Werte werden dann auf der Brillenverordnung festgehalten. Aber was bedeuten sie eigentlich? Wir erklären, wie die Ergebnisse des Sehtests richtig interpretiert werden.


Auch als Laie hat man mit wenigen Begriffen die Möglichkeit, seine Brillenverordnung besser zu verstehen. Die wichtigsten Begriffe sind hier Spähre, Zylinder und Achse. Diese Werte geben Aufschluss über die Art und Stärke der Sehkorrektur und ermöglichen es dem Optiker, die richtige Brille für seine Kunden anzufertigen.

Die Sphäre ist der grundlegende Wert, der den Grad einer Fehlsichtigkeit angibt. Er kann einerseits auf eine Hyperopie, auch Weitsichtigkeit genannt, oder eine Myopie, auch Kurzsichtigkeit genannt, hindeuten. Ein positiver Wert, gekennzeichnet durch ein + vor der Zahl, bedeutet, dass man weitsichtig ist und Dinge in der Nähe nur unscharf erkennt. Ein – andererseits weist auf eine Kurzsichtigkeit hin, bei der das Sehen in der Ferne als unscharf wahrgenommen wird. Ein Beispiel: Wenn auf dem Rezept eine Sphäre von -2,00 Dioptrien vermerkt ist, ist der Kunde kurzsichtig.

Der Zylinderwert bezieht sich auf den Grad des Astigmatismus, auch als Hornhautverkrümmung bezeichnet. Ein Astigmatismus tritt auf, wenn die Oberfläche der Hornhaut nicht perfekt rund ist, wie es beispielsweise bei einem Fußball der Fall wäre, sondern mehr der Oberfläche eines Footballs gleicht. Da nicht bei jedem Menschen eine Hornhautverkrümmung vorliegt, ist dieser Wert nicht immer auf Rezepten zu finden ist. Wenn angegeben, wird er ebenfalls in Dioptrien notiert und kann in verschiedenen Schreibweisen aufgeführt sein. Eine Brillenverordnung könnte beispielsweise einen Zylinder von -1,50 Dioptrien aufweisen, was auf einen moderaten Astigmatismus hinweist.

Die Achse ist der dritte Hauptparameter und gibt an, in welcher Richtung der Zylinder korrigiert werden muss. Die Achse wird in Grad gemessen und reicht von 0 bis 180 Grad. Ein Astigmatismus erfordert eine spezifische Ausrichtung des Zylinders und die Achse gibt an, in welche Richtung das Brillenglas die speziellen Werte aufweisen sollte.


Eine Brillenverordnung gibt also, wenn auch eine Hornhautverkrümmung vorliegt, diese drei Werte vor. Ein typisches Rezept könnte demnach wie folgt lauten: sph -3.00 dpt, cyl -1.50 dpt, A 90°. Das bedeutet, dass eine Kurzsichtigkeit von -3,00 Dioptrien vorliegt, dazu kommt ein Astigmatismus von -1,50 Dioptrien und dieser Zylinder auf einer 90° Achse korrigiert werden muss. Ihr Optiker hilft gerne bei der Interpretation einer Brillenverordnung und beantwortet alle offenen Fragen.

Beitrag: Rocktician; Bilder: Pexels.com, Kbv.de

 
 
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