Warum haben wir morgens Sand in den Augen?
Für die Kleinsten ist die Erklärung ganz einfach – jeden Abend kommt das Sandmännchen mit seinem Traumsand, um allen Kindern schöne Träume zu bescheren. Dass nicht unbedingt ein kleiner, bärtiger Kerl mit einem Säckchen voller Sand dafür verantwortlich ist, erklärt sich allerdings von selbst. Aber woher kommt der Sand in den Augen denn dann?
Die kleinen Körnchen, die wir morgens in den Augenwinkeln vorfinden, enthalten gewissermaßen die Reste vom Reinigungsprozess unserer Augen. Für diese Reinigung sorgt unsere Tränenflüssigkeit. Sie fließt vom oberen Lidrand durch die Tränengänge in unsere Augenwinkel. Auf dem Weg dorthin nimmt sie Schmutzpartikel und abgestorbene Zellen mit. Der Schlafsand besteht aus dem, was übrigbleibt, wenn der Wasseranteil der Tränenflüssigkeit verdunstet ist. Er lässt sich am besten beim morgendlichen Waschen des Gesichts wegspülen. Das ist für die Haut schonender als ihn herauszureiben. Dass wir den Schlafsand nur morgens vorfinden, liegt daran, dass wir nachts nicht blinzeln. Tagsüber wird die Tränenflüssigkeit durch das Blinzeln in die im Augenwinkel liegenden Tränenpünktchen transportiert, durch die sie abfließen kann.
Da die Tränenflüssigkeit mehrere Aufgaben für die Augen erfüllt, sind verschiedene Stoffe enthalten. Sie beinhaltet neben Salzen, Proteinen und Glukose auch ölige Bestandteile, die das rasche Verdunsten verhindern. Der Tränenfilm bildet eine gleitfähige Schicht, damit das Augenlid leicht und ohne Reibung geschlossen und geöffnet werden kann. Auch die Befeuchtung der Hornhaut und die Versorgung mit Nährstoffen sind wichtige Aufgaben unserer Tränenflüssigkeit. Dabei hält sie die optischen Eigenschaften der Hornhaut aufrecht, indem mögliche Unebenheiten auf der Oberfläche ausgeglichen werden. Außerdem besitzt die Tränenflüssigkeit Eigenschaften zur Abwehr von Bakterien und Viren.
Wenn morgens vermehrt Rückstände am Auge verbleiben, die Augen zusätzlich sehr trocken, gerötet oder verklebt sind, sollte abgeklärt werden, ob eine Reizung oder eine behandlungsbedürftige Entzündung am Auge vorliegt. Ihr Augenoptiker führt eine Überprüfung Ihrer Augen durch und leitet Sie gegebenenfalls an einen Augenarzt weiter.
Beitrag: Rocktician.com, Bild: AdobeStock/Rocktician