Was ist eigentlich... eine Sehschwäche?
Circa 60 Prozent der Deutschen nutzen eine Sehhilfe. Brillen und Kontaktlinsen verhelfen zum optimalen Durchblick. Begriffe wie Hornhautverkrümmung, Kurz-, Weit- und Alterssichtigkeit hat dabei fast jeder schon einmal gehört. Doch was genau bedeutet das eigentlich alles?
Unsere Augen sind unser wichtigstes Sinnesorgan. Wer schon einmal Schwierigkeiten beim Sehen hatte, weiß das umso mehr zu schätzen. Wir möchten Ihnen in diesem Bericht die Grundlagen guten Sehens vermitteln.
Um scharf sehen zu können, muss das Auge die einfallenden Lichtstrahlen so brechen, dass sie exakt auf der Netzhaut abgebildet werden. Dabei gibt es hauptsächlich drei verschiedene Faktoren: Die Hornhaut, die Augenlinse und die Baulänge des Auges. Sind diese nicht aufeinander abgestimmt, entsteht ein unscharfes Bild – ähnlich wie bei einem Projektor der nicht optimal eingestellt ist. Dann wird eine Sehhilfe nötig.
Kurzsichtigkeit:
Wer kurzsichtig ist, kann in kurzen Distanzen gut sehen, hat in der Ferne jedoch Schwierigkeiten. Das Auge bricht die einfallenden Strahlen vor der Netzhaut. Anders formuliert: Das Auge hat zu viel Plusstärke. Eine Brille oder Kontaktlinse mit Minusstärke streut das Licht, sodass der Brennpunkt weiter nach hinten gesetzt wird und wieder mit der Netzhaut übereinstimmt.
Weitsichtigkeit:
Ist das exakte Gegenteil von Kurzsichtigkeit. Leute mit einer Weitsichtigkeit haben eher Schwierigkeiten im Nahbereich, sehen in der Ferne jedoch meist gut. Das Licht wird hinter der Netzhaut gebrochen. Eine Linse mit Plusstärke sammelt das Licht, sodass diese wieder weiter vorne abgebildet werden und ein scharfes Bild auf der Netzhaut darstellen.
Altersweitsichtigkeit:
Dieses leider nicht besonders schmeichelnde Wort beschreibt eine Entwicklung, die wir alle irgendwann empfinden. Mit Anfang, spätestens Mitte 40 funktioniert das klare Sehen in kurzen Distanzen zunehmend erschwert. Der Grund: Die Augenlinse ist nicht mehr ganz so elastisch wie früher, wodurch Lesen und Naharbeiten anstrengender werden. Natürlich gibt es auch hier eine einfache Lösung: Nahbrillen, welche exakt auf die benötigte Entfernung angepasst werden. So können Sie Tätigkeiten wie Lesen, Nähen oder PC-Arbeit wieder mit entspannten Durchblick genießen.
Hornhautverkrümmung:
Auch dieses Wort (im Fachjargon übrigens „Astigmatismus“) ist zugegebenermaßen nicht besonders wohlklingend. Hier müssen Sie sich jedoch ebenfalls keine Sorgen machen: Eine Hornhautverkrümmung wird bei circa 80% der Brillenträger festgestellt. Vereinfacht dargestellt, ist die Hornhaut keine exakte Kugelfläche, sondern weist unterschiedliche Radien auf – sie ist leicht gekrümmt. Dadurch werden die Lichtstrahlen unterschiedlich gebrochen. Brillen wie auch Kontaktlinsen sorgen trotz Astigmatismus für ein klares Sehen.
Natürlich ist dies nur eine einfache Übersicht zu den verschiedenen Fehlsichtigkeiten. Grundlage für das optimale Sehen in allen Lebenslagen ist ein ausführlicher Sehtest und die individuelle Analyse der Sehgewohnheiten. Die Optiker der Innung nehmen sich Zeit für Sie und Ihre Augen.
Beitrag: Rocktician.com, Fotos: Pexels.com / istock.com(Rocktician)